4. Etappe


DEUTSCHLAND


6 Wochen HALLERNDORF

Rückblick 6 Wochen Hallerndorf. 6 Wochen bei Ruben, Stella, Lasse und Ole. 6 Wochen: Ankommen, endlich wieder Brot, auf dem Trampolin hüpfen, Rasen mähen, Kräuterbeet anlegen, selbstgemachtes Spaghettieis essen, Nanny Joscha, Wildblumenwiese aussäen, Gemüsegarten bepflanzen, Tisch bauen, Holzboot bauen, Bier trinken, Wein trinken, Bier trinken, Biskuitrolle, Zimtschnecken und Schokokuchen backen, Lachs über dem Feuer grillen, überhaupt grillen, Sparzieren gehen, bei der Onlinequiznight wöchentlich letzter sein, 30. Geburtstag feiern, selber Ravioli machen, Garage aufräumen, heizen, jeden Tag was anderes Feines kochen und essen, Scrunchies nähen, malen, lachen, weinen, Feuerwehrman Sam hören, diverse Feuerwehreinsätze mit Lasse im Kinderzimmer, Ole in der Hängematte schaukeln, Großfamilieneinkäufe im Supermarkt, Entscheidungen treffen, recherchieren, Gewächshaus bauen, telefonieren, ungesunde Woche, mal wieder lang und warm duschen, Blumensträuße pflücken, Wizzard spielen, lange Gespräche führen und eigentlich noch viel viel mehr machen wollen.

Und dann war da noch:

Als die zeit knapp wurde

Und dann müssen wir uns auf einmal doch ganz schön beeilen. Zwar haben wir jetzt unseren eigenen VW-Bus, aber diesen in Ruhe auszubauen, ist nicht mehr drin. Denn mit der Auslandskrankenversicherung für unsere Weltreise dürfen wir nur sechs Wochen in Deutschland sein. Verlängerung haben wir von der Versicherung keine bekommen. Sich freiwillig in Deutschland zu versichern, würde zu viel kosten. Also wieder raus aus Deutschland. Ganz schön absurd, sind wir doch gerade erst zurückgekommen. Auswahlmöglichkeiten gibt es keine, denn alle Grenzen sind zu. Also Schweden, dort sind die Grenzen offen.

Also hieß es innerhalb von fünf Tagen: Ausbauplan erstellen, Material besorgen, neue Arbeitsplatte sägen, neuen Schrank und neue Unterkonstruktion bauen, Dielenboden verlegen (PVC kann ja jeder) und von morgens früh bis spät in die Nacht sägen, schrauben, bohren und schleifen. Freitag, 15 Uhr geht die Fähre. Donnerstagnacht um 23:30 Uhr sind wir fertig. Ruben und Joscha montieren noch schnell die Nummernschilder, die einen Tag zuvor per Express angekommen sind, Stella laugt noch eben den Dielenboden, und ich verstaue die letzten Dinge im Bus. Wir machen noch ein Foto im Bus zu viert, das erste in den ganzen sechs Wochen, verabschieden uns mit ein paar Tränchen und wissen nicht so ganz, wo die letzten sechs Wochen eigentlich verblieben sind.

Und so fahren wir aus der Einfahrt raus in das nächste Abenteuer, ohne irgendeinen Satz über Schweden gelesen zu haben, ohne überhaupt zu wissen, was genau wir auf der anderen Seite des Ufers da machen sollen, ohne Erfahrung mit dem Leben und Reisen in einem Van. Hauptsache wir schaffen es rechtzeitig zur Fähre und aus Deutschland wieder raus.

Rückblick DEUTSCHLAND

 

Deutschland – das Land, wo wir als allerletztes hin wollten. Als wir die Krankenversicherung abgeschlossen hatten, erklärte die Mitarbeiterin im Reisebüro noch, dass wir insgesamt auch sechs Wochen während unserer Reise in Deutschland sein dürfen. “Brauchen wir eh nicht”, hatten wir gesagt. “Wir haben nicht vor zwischendurch nach Deutschland zu kommen!” Und so kommt es dann manchmal ganz anders als man es sich gedacht hatte. Deutschland, das Land auf unserer Reise, das wir am wenigsten bereist haben. Außer ein paar Mal zum Super- und Baumarkt und Sparziergängen am Ortsrand haben wir uns nicht groß bewegt. Wir sind froh nicht nach Hause nach Freiburg gefahren zu sein und uns nicht haben davon abbringen lassen, dass die Reise weiter geht. Es gab Tage an denen wir traurig waren und so unsere Zweifel hatten, ob es wirklich richtig war aus Nepal zurückzukommen. Wir waren so rausgerissen aus unserem Reisealltag, waren irgendwie gerade so richtig drin. Und so plötzlich wie die Reise einen anderen Weg einschlug, so plötzlich geht die Reise wieder weiter. Tschüss Deutschland, wenn wir das nächste Mal vorbei kommen, dann aber mit einer ganz großen Portion Freude auf Zuhause. Aber noch müssen wir ein bisschen die Welt entdecken. Also, hallo Schweden!